28.08.2009

Geschichten des Lebens

Jetzt bin ich also von Ulaanbaatar aus mit dem Bus nach Ulan-Ude gefahren. Kann richtig komfortabel sein, so eine Busfahrt! Beinfreiheit, verstellbare Sitze, kein Gequetsche. Wow! Allerdings ist von allen Moeglichkeiten, eine Grenze zu ueberqueren, mit dem Bus echt die nervigste!!! An der mongolischen Grenze angekommen, alle aus dem Bus raus, Gepaeck aus dem Bus raus, zur Pass und Gepaeckkontrolle gehen. Danach alles und alle wieder in den Bus rein, ca. 50m bis auf russisches Staatsgebiet fahren, dann wieder aussteigen, Gepaeck aus dem Bus raus und zur russischen Pass- und Gepaeckkontrolle gehen. Danach wieder alles und alle in den Bus rein. Super spassig!

Eine andere Geschichte ereignete sich heute, als ich versucht habe, mir ein Zugticket zu einer bestimmten Stadt zu kaufen. Sind nicht unbedingt immer Service-orientiert die Russen... Es ereignete sich in etwa folgender Dialog zwischen mir (mit freundlicher Unterstuetzung meiner Couchsurferin Aliona) und der Informationsdame des Bahnhofes:

Ich: "Guten Tag, faehrt morgen oder uebermorgen ein Zug nach Neryungri?"
Infodame: "Nein."
Ich: "Aha. Wann faehrt denn wieder ein Zug dorthin?"
Infodame:"
In einer Woche."
Ich:"
Hmmmm. Faehrt denn morgen oder uebermorgen vielleicht ein Zug nach Ort X, in der Naehe von Neryungri?"
Infodame:"Nein, da faehrt kein Zug hin."
Ich:"Aha. Faehrt denn morgen ein Zug nach Ort Y, in der Naehe von Ort X?"
Infodame:"Ja."
Ich: "Und faehrt im Anschluss von Ort Y ein Zug nach Ort X?"
Infodame:"Ja."
Ich:"Und faehrt im Anschluss daran ein Zug weiter nach Neryungri?"
Infodame:"Ja."
Ich:"Also kann ich morgen nach Neryungri losfahren?"
Infodame:"Ja."

Gut gut, bloss nicht als Mitarbeiterin einer Zuggesellschaft mitdenken... Aber immerhin habe ich ab morgen meine Zugverbindung. Muss ich nur zweimal umsteigen und bin dabei drei Tage unterwegs. Aber was soll's...


GLG aus Ulan-Ude von mir und meiner Couchsurferin Aliona (Ballettaenzerin des hiesigen Theaters) :-)

26.08.2009

Ade Mongolei! Ein Fazit...

Soooo, es ist mal wieder Fazit-Zeit. Also bitte eine Flasche Wasser bereit halten, Euch erwartet wieder mal ein staubtrockener Fazit Beitrag!

Vom 03.08. - 27.08.2009 werde ich nun also in der Mongolei unterwegs gewesen sein. Spontan fallen mir 4 Begriffe ein, die mir nun im Kopf herum schwirren: Weite, Nichts, Gastfreundschaft und Touristen. Die Landschaften der Mongolei sind einfach unglaublich, der Horizont scheint unendlich weit entfernt. Waehrend man in der Steppe so ziemlich ueberall noch Jurten mit Pferden, Kuehen, Ziegen und Yaks sieht, faehrt man in der Wueste Gobi einfach stundenlang durch absolut gar nichts! Nur grau und braun, selten vergilbtes gruen kennzeichnen den Weg, ab und zu verneinzelt eine Kamel-Familie.

Die Mongolen selbst begegneten mir von allen Voelkern, die ich bisher kennen gelernt habe, als die absolut freundlichsten und hilfsbereitesten Menschen! Selbst in der Hauptstadt wird man teilweise in Bussen gefragt, ob man Hilfe benoetigt und ob alles ok waere. Ist man auf dem Land unterwegs, winken einem alle zu und freuen sich, einen zu sehen!

Auf der Negativ-Seite der Mongolei steht fuer mich, dass hier einfach viel zu viele Touristen sind! In der Hauptsadt sind gefuehlte 50% der Menschen Touristen, auf dem Land sieht man ueberall Kleinbusse mit der Aufschrift "Tourist", die die Leute zum naechsten Touristencamp chauffieren. Schrecklich! Aber zur Entwarnung: Es ist absolut moeglich, die Mongolei individuell ohne Touristen-Agenturen und abseits der Touristengebiete zu erkunden! Man sollte nur entsprechend Zeit und Geduld mitbringen. Hierbei gefaellt, dass die Mongolei wirklich billig ist, so lange man sich nicht in die Faenge einer Agentur begibt. Als Anhaltspunkt: In 3 Wochen Mongolei habe ich ca. 350,- Euro ausgegeben. Hauptanteil geht dabei fuer den Transport drauf, die Entfernungen sind teilweise betraechtlich!

Mir selbst geht es bestens und ich freue mich, in drei Tagen mein "3-Monatiges" zu feiern. 3 Monate unterwegs... Klingt irgendwie komisch fuer mich. Auf der einen Seite klingt es nach einer langen Zeit und ich denke "Bin ich wirklich schon so lange unterwegs?". Auf der anderen Seite kommt mir die Zeit aber auch viel laenger vor, wenn ich daran denke, was ich jetzt schon alles erlebt habe...

Weitere Planung:
Vor mir liegt nun ein richtiges Abenteuer. Mein naechstes Ziel wird Jakutsk im tiefsten Sibirien sein. Laut Wikipedia im Winter die kaelteste Grossstadt der Welt. Und bei meiner Ankunft ist es schon Anfang September... Also darf ich mich wohl auf etwas kuehlere Temperaturen als in der Wueste Gobi gefasst machen... Von Jakutsk aus moechte ich irgendwie bis nach Tiksi gelangen, einer kleinen Stadt direkt am Polarmeer. Ich bin gespannt, ob mir dieses Unterfangen gelingt... Danach steht Kamchatka auf dem Plan, was auch nicht leicht wird, da dort die normale Reisesaison im Juli/August liegt...

Ich verabschiede mich hiermit erstmal aus der Mongolei! Selbst ich bin gespannt, von wo mein naechster Beitrag kommen wird!!! ;-)

Welcome to Death Valley


Soooo, nun kann ich auch behaupten, mal in der Wueste Gobi gewesen zu sein... Da in einer Woche Wueste recht viel passiert, ich aber Eure kostbare Zeit nicht zu sehr beanspruchen und Eure Augen nicht zu sehr belasten moechte (bin ich nicht nett?), gibt es dieses mal einfach wieder eine Kurzfassung.

Hier also eine To-Do Liste mit Dingen, die man in der Mongolei bzw. Wueste Gobi mal getan haben sollte:
  • 14 Stunden in einem oeffentlichen Bus in Richtung Wueste fahren. Dabei Beinfreiheit in alle Richtungen: ca. 2mm
  • Im Bus ein oesterreichisches (bloedes Wort...) und ein israelisches Paerchen treffen und mit denen zusammen weiter reisen
  • Auf dem Markt in einem Kaff in der Wueste einen verrueckten Franzosen treffen, der stellvertretender Obermufti des Ortes ist
  • Sich von diesem Franzosen zu einer Farm mitten in der Wueste ins Sperrgebiet Naehe der chinesischen Grenze fahren lassen. Wichtig: Dabei offiziell getarnt als Archeologe reisen!!!
  • Waehrend der Fahrt gruenlich schimmernde, Uran-haltige Felsen bestaunen. Merke: Schlechter Zeltplatz!!! Ausnahme: Man heisst Homer Simpson...
  • Zwei Tage auf der Farm Unkraut zupfen und dabei mongolischen Opern-Arien der "Big-Mama" der Familie lauschen
  • Sich von der Farm zurueck ins Kaff von einem total besoffenen Fahrer mit Vollgas durch die Wueste chauffieren lassen. Glueck: Einziger Schaden dieser Tour war ein geplatzter Reifen.
  • Zurueck im Kaff der Wueste von einem Taxi zu einer Schlucht in den Bergen fahren lassen und dort campen
  • Am naechsten Tag durch die Schlucht wandern und dabei Berge besteigen
  • Am Ende der Schlucht in der offenen Wueste campen. Merke: Kann stuermisch sein nachts in so einer Wueste!
  • Am letzten Tag 30km zu Fuss durch die offene Kieswueste bei strahlend blauem Himmel und fast ohne Wasser zurueck ins Kaff wandern. Merke: Mehr Wasser in der Wueste dabei haben!!!
  • Versuchen, die 30 km per Anhalter abzukuerzen. Merke: Kaum bis gar keine Autos in der Wueste unterwegs!
  • Versuchen, auf dem Basar des Kaffs Fleisch fuer ein leckeres Steak zu kaufen, wenn vor einem ein komplettes, gehaeutetes Schaf liegt. Merke: Der Kopf des Schafes ergibt bestimmt kein schoenes Steak!
  • Fuer die Rueckfahrt einen extra Bus gestellt bekommen, da man in einer groesseren Gruppe unterwegs ist. Trotzdem war dieser Bus innerhalb weniger Minuten wieder ausverkauft. Daher Beinfreiheit auf der Rueckfahrt: 0mm in alle Richtungen... Merke: Eine Busfahrt kann aufgrund geplatzter Reifen, durchgescheuerter Keilriemen und anderer technischer Pannen etwas laenger dauern als geplant!

Vollgas mit dem Bus durch die Wueste, 14h Fahrt

Sued-Mongolischer Eingeborener


Die Helden der Wueste: Oesterreichisches Paerchen, israelisches Paerchen und meine Wenigkeit. Fuer die Stadtkinder unter Euch: Das im Hintergrund sind Kamele!
Ein sogenanntes "Kamel" nochmal in der Nahaufnahme.

Bei der Fahrt durch die Wueste muss man sich vor Baeumen in Acht nehmen, die einem urploetzlich aus dem Nichts heraus im Weg stehen koennen!

Natuerlich kommt auch in der Mongolei nur gesundes und nahrhaftes auf den Tisch!

Hier zu sehen das geschmolzene, ewige Eis der Schlucht.

Auch in der Wueste sind die Berge nicht vor mir sicher!

Gemuetlicher, flauschiger Zeltplatz in der Wueste

Anzahl angetroffener Autos in der Wueste: 0,0

15.08.2009

Plan? Wasn fuern Plan?

Warnung: Da ich gerade viel Zeit habe und Internet hier verdammt guenstig ist (ganze 30Cent die Stunde!) wird dieser Eintrag mal etwas laenger und ausfuehrlicher! Also bitte vorher nochmal was essen, den Toillettengang erledigen und Kaffee/Cola als Wachhalter bereit halten!

Soooo, da bin ich also doch schon wieder etwas frueher online als gedacht... Warum? Nun ja, ich muss zugeben, dass ich so langsam einen Steppen-Koller bekomme und nach Kasachstan, Olkhon und hier echt keine Steppe mehr sehen kann! Aber da ich ja noch jung und dynamisch bin (behaupte ich jetzt einfach mal so), habe ich kurzerhand meine Route geaendert und einen laengeren Trek entfallen lassen.

Wie war also nun meine Woche in der Mongolei... Nach 10h Busfahrt, bei der ich super eng zusammengekauert auf meinem Platz hockte, wurde ich in Tsetzerleg gluecklicherweise von einer Couchsurferin direkt am Bus abgeholt. Praktisch! Und ja, auch in der mongolischen Einoede gibt es Couchsurfer!

Am folgenden Tag habe ich mich sodann aufgemacht, meine geplante Trekkingroute zu absolvieren. Hierzu musste ich erstmal ein Fahrzeug auftreiben, welches mich ins Zielgebiet bringen sollte. Gar nicht so einfach, ich muss zugeben, mein mongolisch ist nicht gerade vorzeigbar... Aber nach 3 Stunden habe ich ein zu meinen Preisvorstellungen passendes Fahrzeug gefunden. Dieses war leider nur leicht ueberladen (4 Personen auf der Rueckbank!) und auf der Fahrt hatten wir mehrere technische Pannen, bei denen dann sogar Teile des Motors ausgewechselt worden sind :-/ Nach 8h "Fahrt" bin ich dann erst gegen 23Uhr am Ziel (ein Canyon) angekommen, so dass ich nur noch fix mein Zelt im dunkeln aufgebaut habe. Der Folgetage war dann auch fuer die Katz: Da es den ganzen Tag geregnet hat, habe ich diesen Tag komplett im Zelt verbracht! Aber was soll's, isch hab ja Zeit...

Der Sonntag war dann zum Glueck regenlos, so dass ich den Canyon entlang wandern und mich dann auf in Richtung "White Lake" machen konnte. Die Strecke dahin war nicht wirklich abwechslungsreich:

Mongolische Hauptstrasse durch die Steppe

Nur ab und an gab es was zu sehen. Pferde duerfen in der Mongolei natuerlich nicht fehlen!

Mein Zeltplatz am Canyon


Nachdem mich ein Auto noch ein Stueckchen mitgenommen hat, erreichte ich mein naechstes Ziel, den erloschenen Vulkan Khorgo:

Hoffentlich bleibt er auch erloschen und denkt nicht ueber spontane Selbstbelebung nach...


Am Vulkan traf ich auf eine nette mongolische Touristenfamilie. Der Opa (zweiter von links) sprach zum Glueck russisch, so dass wir uns gut unterhalten konnten. Zum Dank hat er dann eine Runde selbstgemachten mongolischen Vodka spendiert, der zwar absolut lecker und super mild schmeckt, der dann aber doch recht schnell in den Schaedel geht... Aber auf diese Art konnte ich dann frisch gestaerkt die letzten Kilometer "laufen"!

Fuer die naechsten zwei Folgetage stand die Besteigung eines Berggipfels an. Ausgangspunkt war der See (2000 Hoehenmeter), das Ziel lag in 3110m Hoehe. Nach einiger Anstrengung habe ich es dann auch geschafft:

Zur Belohnung gab es am Abend dann wieder nettes Seepanorama zur Entspannung:


Danach habe ich mich auch schon wieder auf die Rueckreise nach Tsetzerleg gemacht, wo ich dann auch noch einen weiteren Tag verharren musste, da alle Bustickets ausverkauft waren. Aber die Couchsurferin hatte Besuch von einer Freundin, die einen kleinen, einfach knuddeligen weiteren Besucher mitbrachte:


Heute haenge ich noch in Ulaanbaatar ab (gleich gucke ich Transformers 2 im Kino :-) ), morgen geht es dann in Richtung Wueste Gobi. Da ich allein unterwegs bin, habe ich mir einfach in Busticket in die Gegend gekauft und schaue mal, was mich da so erwartet...

Jetzt noch haufenweise Erkenntnisse der letzten Zeit:
  1. Bloeder mongolischer Wechselkurs... 1 Euro gleich 2.000 Tugrig! Da schleppt man staendig ein Vermoegen mit sich herum...
  2. Wenn der europaeische Naturschutzbund oder Greenpeace oder so wuesste, wieviel Edelweiss ich schon zertrampelt habe, wuerden die mich glatt erschiessen!
  3. Wenn einem mitten im Nichts zwei Mongolen mit dem Moped entgegen kommen, und einer von den beiden hat ein dickes Gewehr dabei, ist es vielleicht ratsamer den Zeltplatz noch etwas versteckter als sonst auszuwaehlen... Sagte mir mein Gefuel zumindest.
  4. Ein frischer Apfel gegessen auf dem Gipfel eines Berges nach dessen Besteigung kann verdammt lecker schmecken!
  5. Es zeigen sich erste Aufloesungserscheinungen meiner Ausruestung... Kaputtes T-Shirt, Zieh-Dingens vom Reissverschluss des Rucksackes kaputt, ein Befestigungsriemen auch wech :-/
  6. Es ist einfach praktisch, immer etwas Kletterausruestung dabei zu haben, um die genannten Aufloesungserscheinungen zu beheben! Eine Prusik ran an den Reissverschluss, eine kleine Bandschlinge + Expresse als Befestigungsriemen Ersatz, und schon ist der Drops gelutscht!
  7. Ich war beim mongolischen Friseur! Hat mich einen ganzen Euro gekostet...
  8. Wer zum Teufel kam auf die Idee, Fanta auch mit Apfelgeschmack zu erfinden!? Widerlich das Zeux!
  9. Wozu muss man sein T-Shirt in der Wildnis waschen? Das kann man(n) auch eine Woche durchgaengig tragen :-)
  10. Mongolische (asiatische?) Tischtennisschlaeger sind am Handgriff viel zu kurz fuer europaeische Haende...
  11. Das asiatische Standardbett hat auch nur 1.80m Laenge!
  12. Vokabeln zum lernen (Mongolei - Deutschland): Tennis = Tischtennis; Air-Tennis = Badminton; Ground-Tennis = Tennis!
  13. So langsam habe ich mein Gepaeck optimiert! :-D
Ich glaube, das reicht dann erstmal fuer heute. Noch irgendwer wach? Nein? Auch gut! Dann mache ich mich mal auf in die Wueste. Tschoooeeeee

05.08.2009

Abwesenheitsnotiz

So, morgen entschwinde ich dann erstmal fuer eine laengere Zeit in die weiten der Mongolei! Da ich aus einem mir nicht bekannten Grund das Gefuehl habe, dass ich dort wenig Internet antreffen werde, moechte ich darauf hinweisen, dass hier die naechste Zeit nichts los sein wird! Also keine Sorgen machen, ich verweise hiermit einfach auf die Satelliten-Messages!

Als Entschaedigung aber hier schon ein paar Impressionen des gestrigen Tages in Ulaanbataar, der Hauptstadt der Mongolei:

Blick auf das Stadtzentrum aus der Jurte meiner Couchsurfing-Familie

In der Innenstadt

Kritscher Blick auf die Touristeninformation



Vorne und rechts der Vater/die Mutter der Familie. Links neben mir zwei Spanier, rechts ein Finne. Zwischendrin verteilt zwei der vier Kinder der Familie.

Bisherige Erkenntnisse:
  1. Ich habe seit ueber zwei Monaten weder einen MC, noch BK, Subway oder Starbucks auch nur gesehen!!! Ja, sowas ist heutzutage noch moeglich!
  2. Ich mag es nicht, die Landessprache nicht zu verstehen...
  3. Mittlerweile faellt mir bei vielen Dingen eher das russische als das englische Wort ein...
  4. Internet und generell die Mongolei sind bislang verdammt guenstig!!! :-)

Soooooo, dann bis in... Oooooeeehhhh, sagen wir mal ca. 3 Wochen :-)

Morgen fahre ich mit dem Bus nach Tsettserleg um von dort verschiedene Trekkingtouren zu machen. Die laengste davon fuehrt mich fuer sieben Tage 160km durch die Landschaften :-)

C'ya!

Bildungszeit

Achtung!!! Der folgende Blog-Beitrag hat bildenden Charakter mit Lerneffekt und der Beseitung evtl. vorhandener Vorteile gegenueber Sibirien! Also bitte ich freundlichst darum, Bier und Pizza zur Seite zu Schieben und Stift und Papier bereit zu halten, um sich Notizen machen zu koennen! Vielen Dank!

Insel Olchon, Baikalsee, Sibierien
Da ich ja sowieso geplant hatte, mir den Baikalsee anzuschauen, habe ich das einfach vor der Mongolei eingeschoben. Einige Fakten zum Baikalsee (bitte lernen, frage ich demnaechst ab!):
  • maximale Laenge 640km
  • maximale Breite 80km
  • maximale Tiefe 1600m
  • Wasservermoegen groesser als von der Ostsee, trinkbares Suesswasser!
Aufgrund der Ausmasse des Baikalsees kann man natuerlich nicht alles in kurzer Zeit erfassen. Daher fiel meine Auswahl auf die Insel Olchon, da diese innerhalb von sieben Stunden von Irkutsk aus zu erreichen ist. Dort angekommen wurden mit einem Streich saemtlich Ideen und Vorstellungen, die ich von Sibirien hatte, vernichtet... Warum? Ueberzeugt Euch einfach selbst:

Marcus proudly presents: Insel Olchon, 70km lang, 15km breit, in der Mitte des Baikalsees gelegen. Genauso wie man sich Sibirien vorstellt: Kalt und verschneit ;-)


Mein erster Zeltplatz.

Russischer Spionage-Posten

Mein zweiter Zeltplatz am Ostufer, Steilkueste

Sibirien, Nadelwaelder wachsen hier auch im reichlich vorhanden Sand

Blick aus dem Zelt am dritten Zeltplatz

Abendstimmung an der noerdlichen Steilkueste

Der Norden der Insel: Steppe

Alles in Allem: Diese Insel und besonders den Baikalsee muss man mal gesehen und erlebt haben!!!!

Folgende Erkenntinszuwaechse ergaben sich auf dem 4-Tagestrip nach Olchon:
  1. Das Zelt bei Wind allein aufbauen kann sich schwierig gestalten...
  2. In Sibirien ist Wind aus noerdlicher Richtung doch recht... sagen wir mal "frisch"
  3. Der Baikalsee ist auch verdammt kalt, Hoechsttemperatur im Sommer maximal 14-15Grad!
  4. Auch am groessten Suesswasserreservoir der Welt kann man in Trinkwassernot gelangen... Jedenfalls dann, wenn man ohne Wasser an der Steilkueste steht, es dort gute 50m gerade runter geht und man nicht in Free Solo Kletter Laune ist...
  5. Ich weiss nicht, ob ich dieses Thema schon mal angesprochen habe, aber Muecken sind verdammt laestige Gesellen!!!!

Marcus unterwegs

Jaaahaaa, hier ist der Name noch Programm! Marcus ist unterwegs... Man man, bin ja laut Blog noch in Bishkek! Das ist mittlerweile aber schon zwei Wochen her, sorry fuer die Stille, aber ich war irgendwie im gewohnten "Freizeitstress". Was ist also so passiert in letzter Zeit? Hier die Kurzfassung der Reise:
  • Flug von Bishkek nach Novosibirsk
  • Dort eine Nacht
  • Danach 31 Stunden Zugfahrt nach Irkutsk
  • Dort 3 Naechte bei einer super super netten Couchsurferin
  • Dann 4 Tage auf die Insel Olkhon, Baikalsee (hierzu gleich noch ein gesonderter Blogeintrag)
  • Dann noch eine Nacht zurueck nach Irkutsk zur Couchsurferin
  • 27 Stunden Zugfahrt nach Ulaanbaatar, Mongolei
  • Hier bin ich seit gestern morgen
Da naturgemaess in so einer Zeitspanne so das ein oder andere passiert ist, ich hier aber nicht den ganzen Tag einen mehrseitigen Aufsatz schreiben moechte, erwaehne ich einfach mal ein besonderes Erlebnis und verweise sonst auf die gewohnten Erkenntnisse.

Aaaaalso, in Novosibirsk kam ich in meinem jugendlichen Leichtsinn doch glatt auf die Idee, wieder zu versuchen ein Paket aus Russland nach Deutschland zu schicken. Dreist, ich weiss... Also habe ich mal wieder bei meinem guten Kumpel DHL vorbei geschaut, nur um herauszufinden, dass DHL internationale Standardpreise hat. Ist ja schoen und gut, dass man sich darauf verlassen kann, dass Pakete nach Deutschland ueberall auf der Welt gleich teuer sind, aber trotzdem sind mir 100,- fuer 2 Kilo weiterhin etwas zu teuer...
Da dachte ich mir doch glatt, gehste halt einfach zur russischen Post. Tolle Idee... Ich habe in muehsam Verstaendnisarbeit erfahren, dass man nicht alles mit der Post per Paket schicken darf. Als dann die freundliche Postangestellt angefangen hat, fuer die Zolldeklaration jede einzelne Batterie einzeln zu wiegen und in eine Liste einzutragen, habe ich dann aufgegeben. Wenigstens konnte ich mein Kasachstan Reisebuch und meine gesammelten Papier-Unterlagen der Reise mit der normalen Post nach Hause schicken. Ob das allerdings jemals ankommen wird, wird sich noch zeigen...

Und die Moral von der Geschicht, Pakete mit der russischen Post schicken tut man nicht!!!

Restliche erlebte Dinge sind wie gewohnt der Erkenntnisliste zu entnehmen:
  1. Auch beim Starten und Landen eines Flugzeugs kann mit dem Handy telefoniert werden... Kasachen interessiert so ein Telefonverbot reichlich wenig.
  2. Waehrend des Flugs wurde ungefaehr 20x verkuendet, dass die Temperatur in Novosibirsk 17 Grad betraegt. Toll.
  3. Nach Kasachstan und Kirgistan ist Russland richtig teuer!!!
  4. Blos weil die Sonne scheint ist es in Novosibirsk nicht zwangslaeufig genauso warm wie in Bishkek!
  5. Selbstgemachte Pizza schmeckt auch mit Blaetterteig sehr sehr lecker!!!
  6. Ich habe schon lange nicht mehr so wenig geschlafen wie in Irkutsk :-)
  7. Der Abschied aus Irkutsk viel sehr sehr schwer...
  8. Ich LIEBE Russland :-)