29.12.2009

Zwischenstand

Da ich leider gerade etwas knapp an Zeit bin, moechte ich hier nur mal kurz als eine Art "Preview" darauf hinweisen, welche Themen ich hier noch in Kuerze praesentiere werde:
  • Fazit Neuseeland
  • Fazit Weltreise
  • Aktuelle Planung sowie Erlaeuterung, warum noch nicht so ganz wirklich Schluss ist mit Reise :-)
Ihr duerft also gespannt sein, hehe...

Aktuelle, vorlaeufige Terminplanung:
  • 30.12. - 14.01. Tuerkei
  • ca. 23.01. St. Petersburg, Russland
  • ca. 25.01. Novosibirsk, Russland
  • ca. 26.01. - 05.02. Kamtschatka, Russland
Erstaunliche, spontane Feststellung:
Nach 7 Monaten ohne Umlaute faellt es mir schwer, sie wieder zu benutzen... Und das @ Zeichen finde ich auch nicht mehr so leicht... Und warum sind Y und Z auf der Deutschen Tastatur verkehrt??? AAAAAHHHH...

Kontakt:
Ab sofort bin ich wieder unter meiner alten 0163****** Nummer erreichbar! Meine Neuseelaendische Nummer verliert hiermit ihre Gueltigkeit!

26.12.2009

Frohe Ostern!

Auch ich moechte natuerlich allen Lesern und Leserinnininininen an dieser Stelle ein frohes Osterfest wuenschen!!! Oder was auch immer gerade gefeiert wird...

Joa, wie habe ich die Tage verbracht... Ich bin in Wanaka stecken geblieben. Irgendwie mochte ich diesen Ort sehr. So schoen klein, gemuetlich, ruhig und dann dieser schoene See mit der Bergkulisse. Also habe ich die Beine hochgelegt und eine Woche so ziemlich gar nichts getan ausser rumhaengen, Fernseh gucken und am See in der Sonne brutzeln :-) Irgendwie war mir nach Ruhe, auch angesichts des Stresses, der demnaechst noch ansteht. Aber hierzu in einem gesonderten Eintrag spaeter mehr.

Dann haut Euch mal alle schoen den Magen voll! Ein zusaetzliches Fettpoelsterchen kann sicherlich nicht schaden, habe gelesen, dass Ihr in letzter Zeit so die ein oder andere Schneeflocke gesehen habt...

25.12.2009, 12 Uhr mittags, die Weihnachtsparty auf der Hauptstrasse von Wanaka, Neuseeland, ist in vollem Gange! Ueberall wird gefeiert und getrunken, die Menschenmassen auf den Strassen sind kaum zu baendigen! Partyyyyyyyyy!!!!

18.12.2009

Die Welt ist dunkel, die Welt ist schlecht...

Nach meinem letzten Eintrag hatte ich meine Speicherkarte mit den Bildern in dem fest installierten Cardreader des Computers vergessen. Als ich dieses eine Stunde spaeter bemerkte und zum Rechner zurueck kehrte, war sie verschwunden. Spurlos. Auch nicht an der Rezeption abgegeben. Somit sind alle Bilder von Neuseeland futsch.

An dieser Stelle frage ich mich, was sind das fuer Menschen, die soetwas tun? Eine 2GB Speicherkarte kostet momentan vielleicht um die 5 Euro, monetaere Gruende scheiden somit nach meinem Verstaendnis aus. Macht denen das Spass? Sitzen die hier irgendwo und beobachten mich und freuen sich einen Keks? Ergoetzen sie sich daheim im stillen Kaemmerlein an meinen Bildern? Ich weiss es nicht und ich verstehe es auch nicht.

Traue niemanden in dieser Welt...

17.12.2009

Laaaaaaaaangweilig...

Joaaaa, was ging so ab die letzten zwei Wochen... Nicht wirklich viel. Die meiste Zeit bin ich von Stadt zu Stadt gefahren und habe gewartet, dass das Wetter besser wird. Generell war es schwierig, mich nach der letzten Tour ueberhaupt zu irgendwas zu begeistern, ist halt schwer zu toppen... Also bin ich zuerst in den Mt. Cook Nationalpark gefahren. Dort gibt es den hoechsten Berg Neuseelands, was ja schon mal vielversprechend klingt. Allerdings war dort das Wetter derart bescheiden, dass sogar die Schneegrenze zeitweise auf 1000m gesunken ist... Also gab es dort nichts zu tun ausser zwei Tagen rumgammeln. Aber vielleicht fahre ich da ueber Weihnachten nochmal hin.

Also weiter nach Queenstown. Das einzig nennenswerte dort war mein Bungee Jump, mit 134m Neuseelands hoechster. Ganz nett. Am Folgetag war sogar das Wetter ganz brauchbar, so dass ich natuerlich gleich den oertlichen Berg bestiegen habe...


Die Bungee Station in 134m Hoehe


Der Blick nach unten

Der Sprung an sich ist jetzt nicht sooo spektakulaer. Sage ich einfach mal so...

Kleiner Tagesausflug auf den oertlichen Huegel


Am See von Wanaka


Was geht demnaechst so ab?
Morgen geht es endlich mal wieder nach draussen. Ich habe mich fuer den Cascade Saddle hier in der Naehe entschieden, ein Pass in 1800m Hoehe mit reichlich Schnee und steilen Stellen. Um das ganze dann etwas spannend zu machen, gibt es fuer die naechsten Tage noch eine Unwetterwarnung mit orkanartigen Stuermen. Waere ja sonst auch zu langweilig fuer mich... 

06.12.2009

Gefangen in der Natur: Endlisch ma Abenteuer!

Warnung! Der folgende Artikel wird ausnahmsweise mal etwas laenger, ausfuehrlicher und vielleicht nicht so lustig, aber als Ausgleich dafuer auch mit ausreichend Bildern geschmueckt... Ich moechte dieses mal eine Geschichte von einem kleinen Abenteuer erzaehlen...

Vorgeschichte
Nun, was habe ich ueberhaupt gemacht... Wie immer war ich auf der Suche nach einer Trekking-Route, die mich etwas mehr anspricht. Bedingung war, dass dort moeglichst wenig Betrieb herrscht. Hilfreicherweise habe ich eine Webseite gefunden (http://www.wild-nz.de/), wo man verschiedene Tracks nach Schwierigkeit sortieren kann. Was liegt also naeher als einfach diese Sortierung zu nutzen und dann nach ganz unten zu schauen, welches die dort schwierigste Route ist? Also viel die Wahl auf den Waiau Pass (fuer Ortskundige: Eine Verbindung zwischen St. James Walkway und den Nelson Lakes). Zitat der Seite: "sehr schwer, kaum markiert, als Route klassifiziert, erfordert gutes Orientierungsvermögen und Ausdauer". Klingt doch schon mal nicht sooo schlecht. Dann noch ein Blick auf die offizielle Seite der Parkverwaltung: "Waiau Pass is an alpine crossing suitable for experienced parties only." "Suitable for people with above average fitness. High level backcountry skills and experience, including navigation and survival skills required" Soso, klingt irgendwie interessant! Dann letztlich noch im Buero der Parkverwaltung nachgefragt: "Wir koennen absolut nicht empfehlen, dort allein lang zu gehen. Letztes Jahr ist dort ein Deutscher spurlos verschwunden". Da dachte ich mir: Alles klar, das Ding ist gekauft! :-)
Um fuer die ca. 8 notwendigen Tage besser ausgestattet zu sein, habe ich sogar ein Update meiner Ausruestung durchgefuehrt! Ab sofort bin ich stolzer Besitzer eines Gas-Kochers sowie so eines Trekking-Lauf-Stab-Dingens! Bei beiden habe ich relativ schnell gemerkt, dass das echt praktische Tools sind...

Tag 1
Morgens um 7:30Uhr holt mich der Shuttlebus am Hostel ab. Es regnet in Stroemen. Sch*** Wetter... Nach 4 Stunden Fahrt am Anfang der Route angekommen, raus aus dem Bus, und fix die Regensachen uebergeworfen, hoert es ploetzlich auf zu regnen. Braves Wetterchen! Aufgrund ueberschuessiger Energiereserven konnte ich zwei Huetten ueberspringen und bin nach knapp 8 Stunden wandern durch Wald und Wiesen am eigentlich 9,5 Stunden entfernten ersten Etappenziel angekommen. Yeah, so muss das sein!

Tag 2
Morgens raus aus dem Zelt: Straaaaahlend blauer Himmel! Herrlich! Braves Wetterchen!

Das sieht doch nach einem guten Start aus!

Direkt nach der Huette gleich das erste Neue fuer mich: Eine Flussueberquerung! Bruecken gibt es auf meiner Route natuerlich keine mehr... Also Schlappen an und durchs kuehle Nass gewatet. Lustig und nicht so schwer an dieser Stelle. Es folgte recht bald das naechste Hindernis: Da der Weg zum Pass Privatgrundstueck ist, sind dort diverse Elektrozaeune fuer das Viehgezeug aufgestellt. Also musste ich mich teilweise auf allen Vieren, teilweise auf dem Bauch und teilweise durch Druebersteigen um dieses Hindernis herumkaempfen. An dieser Stelle sei angemerkt: Beim Ueberklettern eines elektrischen Zauns sollte man(n) aufpassen, wenn der Zaun direkt zwischen den Beinen ist... Ein seeeehr unangenehmes Gefuehl! Aber alles in allem war natuerlich auch dieses Hindernis recht schnell hinter mir, und mein Ziel lag (mehr oder weniger) direkt vor mir:
Nur gute 20km Viehweide, Fluesse und Wald bis zum Pass, der in der Entfernung zu erkennen ist (hinterste Bergkette ganz links)

Auf dem Weg bis zum naechsten Etappenziel gab es noch das ein oder andere weitere Hindernis zu ueberwinden (sich ohne Route durch einen dichten Wald zu schlagen nur um dann ploetzlich am Baum haengend an einem 5 Meter Abgrund ueber einem Fluss zu sein hat doch auch was!). Aber letzten Endes konnte ich puentklich am Abend an geplanter Stelle mein Zelt aufschlagen und die Gesellschaft von ca. 4 Trilliarden Muecken, Moskitos und Sandfliegen geniessen.

Tag 3
Reeeeeegen, der auf mein Zelt prasselt!!! Sch*** Wetter... Also erstmal Abgammeln im Zelt angesagt. Lustig. Gegen Mittag hoerte es kurz auf, ich also fix das klitschnasse Zelt eingepackt und auf den Weg gemacht. Nach dem Ueberwinden eines reissenden Flusses auf allen vieren ueber einen umgestuerzten Baumstamm und einer weiteren Stunde Marsch fing es wieder so tierisch an zu schuetten, dass an weitergehen nicht zu denken war. Also zurueck zum letzten Platz, wo eine 2x2m grosse Huette als Notunterkunft zur Verfuegung stand. Dort gegen 16 Uhr angekommen fix was zu essen gemacht und wieder abgammeln. Super Tag...

Erstmal was leckeres zu essen in der Superluxus 4qm grossen Villa gemacht. Und dann warten. Und warten. Und warten. Und warten...

Tag 4
Reeeeegen, der auf das Dach der Huette trommelt. Sch*** Wetter! Also erstmal Abgammeln in der Huette angesagt. Gegen Mittag klart es ploetzlich auf, teilweise traute sich sogar die Sonne hervor! Also fix alle Sachen auf der Wiese ausgebreitet, toasten lassen und eine gute halbe Stunde spaeter war alles trocken. So muss das sein! Und wieder auf den Weg gemacht. Den Baumstamm vom Vortag kannte ich ja schon, aber aufgrund der heftigen Regens war der Fluss darunter nicht unbedingt ruhiger... In der Naehe meines naechsten Etappenziels kuendigten sich schon vereinzelte Probleme an:

Schneeballschlacht gegen die Natur. Wer da wohl gewinnt...

Das problematischste war aber die letzte Flussueberquerung am Fusse des Passes. Auch hier war der Fluss aufgrund des Regens etwas lustiger unterwegs als sonst. Aber hilft ja alles nichts: Bis auf die Unterhose ausgezogen und vorsichtig durch den Fluss gewatet. An dieser Stelle sei angemerkt, dass Wasser, welches direkt von verschneiten Bergen herabfliesst, temperaturtechnisch nicht unbedingt zum Baden einlaedt... Direkt nach der Ueberquerung das Zelt aufgebaut, faengt es auch schon wieder an zu Schuetten. Sch*** Wetter... Also den Rest des Tages im Zelt abgammeln... Vorher noch der Blick zum Pass: Total wolkenverhangen. Hmmm, hoffentlich bessert sich das Morgen...

Tag 5
Irgendwer muss draussen an meinem Zelt stehen und eimerweise Wasser auf das Zelt schuetten, anders kann ich mir das nicht erklaeren... Oder hatte ich das Zelt ausversehen unbemerkter weise unter einem Wasserfall aufgebaut? Reeeeeegen, der auf das Zelt prasselt... Sch*** Wetter! Also erstmal abgammeln im Zelt angesagt.

Spass, Freude und Vergnuegen! Es kann so schoen sein in der Natur!

Das Problematische an dieser Sache: Aufgrund des vielen Regens ist mittlerweile an eine Rueckkehr auf derselben Route nicht mehr zu denken. Alle Fluesse sind mittlerweile viel zu hoch zum Ueberqueren und bis der Wasserpegel wieder sinkt koennen noch einige Tage vergehen. Suuuuper, so viel Essen habe ich nun auch nicht dabei. Blick aus dem Zelt zum Pass: Wolken Wolken Wolken... Wo ist denn dort der Pass??

Nachdem mich dieses ganze Rumgeliege und Gewarte halb wahnsinnig gemacht hat kam gegen Mittag die Erloesung: Ploetzlich war es still! Wie ungewohnt! Blick aus dem Zelt: Kein Regen mehr, aber immer noch etwas wolkig. Nach kurzer Ueberlegung einfach das Zelt eingepackt und auf den Weg gemacht, heute den Pass zu ueberqueren. Vielleicht bessert sich das Wetter noch und damit auch die Sicht.
Der Aufstieg zum Pass war wie vorhergesagt recht steil, da gab es locker Stellen im 4er Bereich angereichert mit Schnee und Eis. In unregelmaessigen Abstaenden waren Eisenstangen aufgestellt, um eine grobe Route fuer den Aufstieg vorzugeben. Nach kurzer Zeit verlor ich diese aber aus dem Blickfeld, Sichtweite ca. 50-max. 100m. Aber die Richtung war ja klar: Nach oben! Und tatsaechlich, irgendwann flachte die Wand auch ab und ich waehnte mich auf der Spitze des Passes. Aber: Nebel, Wolken, Niesel, whatever! Nichts zu sehen, absolut gar nichts!!! Keine Eisenstange, keine Route, keine Ahnung wo der Pass nun wirklich ist, keine Aussicht ins Tal um sich zu orientieren, nur grau, weiss und etwas braun von Stellen, die nicht mit Schnee bedeckt waren. Suuuper... Rueckkehr? Wo bin ich denn hergekommen? Nichts zu sehen... Weiter gehen? Wohin denn? Eigentlich sollte ein Pass doch rechts und links von etwas hoeheren Bergen umgeben sein, aber an drei Seiten von mir war Abgrund! Also konnte das noch nicht der Pass sein. So ein Schmarn... Also was tun? Das einzige, was mir einfiel: Wenn irgendwie moeglich schnell das Zelt irgendwo aufbauen und abwarten, bis die Sichtverhaeltnisse sich bessern. Also galt es, zwischen Schneefeldern, Abgruenden und rasiermesserscharfen Fels, Geroell und Steingekrams einen Zeltplatz zu finden. Was mir gluecklicherweise aber gelungen ist.

Kurz nachdem das Zelt aufgebaut war und ich mal wieder herumlag wunderte ich mich ueber komische Geraeusche auf meinem Zelt. Das kann doch kein Regen sein! Blick aus dem Zelt und ich traute meinen Augen nicht: Es schneite! Dicker, fetter, nasser Schneematsch, der ueberall nieder prasselte! Und das Zelt wurde immer kleiner und enger unter der Schneelast... Diese Nacht kann ich getrost als die bislang schlimmste meines Lebens betiteln. Irgendwo auf einem Pass mitten im Nirgendwo in einem kleinen Zelt eingeschneit zu werden... Und dann diese "was ist wenn... " Fragen, die unvermittelt aufkamen: Was wenn das Zelt nicht haelt? Was wenn morgen immer noch nichts zu sehen ist? Was wenn ich direkt an einem Lawingengefaehrdeten Hang zelte? Was wenn... Gaaaaanz ruhig bleiben... Zur Beruhigung erstmal meine Karte der Umgebung gezueckt, meinen Kompass zu Rate gezogen und dann tatsaechlich herausgefunden, wo ich mich gerade befinde! Immerhin etwas... Und dann versucht zu schlafen, waehrend das Zelt immer immer kleiner und dunkler wurde... Einer kleinen Eishoehle gleich... Gute Nacht...

Tag 6
Morgens aufgewacht: Mist, klingt immer noch nach Schnee-Regen-Matsch... Sch*** Wetter... Aber immerhin, das Zelt hat gehalten!!! Nach ca. 2-3 Stunden dann der Blick aus dem Zelt in der Hoffnung, einen strahlend blauen Himmel vorzufinden. Aber was war? Alles grau weiss. Wo hoert der Schnee auf? Wo faengt der Himmel an? Ich weiss es nicht... Aber noch laenger hier oben bleiben? Das geht nun auch nicht, meine Essensvorraete neigen sich dem Ende, angesichts der Route, die noch vor mir liegt. Also was tun... Was... Meine Entscheidung: Da ich ja nun weiss wo ich mich befinde, gehe ich einfach zur letzten Eisenstange zurueck und dann in die Richtung, wo ich die naechste vermute. Also zuerst alle vom Vortag nassen Klamotten anziehen (Highlight: Zwei paar total durchnaesster Paar Socken und dann in die Schuhe, wo noch das Wasser vom Vortrag drin stand!), dann raus ins Chaos. Und tatsaechlich, ich habe sie gefunden!!! Und damit auch den Pass!!! Also fix zurueck das Zelt einpacken in der Hoffnung, dass sich beim Abstieg vom Pass die Sicht verbessert.

Mein Zelt musste ich erstmal aus dem Schnee ausbuddeln...

Beim Abstieg vom Pass stellte sich schnell heraus, dass ich Recht hatte. Mit nahezu jedem Schritt wurde die Sicht besser, die naechste Eisenstange war fast immer durchgaengig zu sehen. Dafuer hatte ich mit genug anderen Problemen zu kaempfen... Dass ich manchmal ursploetzlich bis zur Huefte im Schnee verschwandt war dabei noch das geringste. Interessanter war da schon die generelle Befuerchtung von Lawinen sowie das Hoffen, auf eisigen Abschnitten nicht ins Rutschen zu geraten. Basejumpen ohne Fallschirm von verschneiten Klippen steht naemlich nicht in meiner To-do Liste...

Das Groebste mehr oder weniger geschafft, jetzt nur noch hier wieder (heile) runter kommen...

Aber auch das sollte geschafft sein! Und das Gefuehl, diese Torturen ueberstanden zu haben, ist einfach unbeschreiblich!

Spaetestens bei diesem Anblick wusste ich, dass sich alle Muehen gelohnt haben!!! Ich bin uebrigens ca. von rechts oben im Bild gekommen...

Als ich dann endlich an der Huette ankam habe ich nur noch eines gemacht: Alle Klamotten ausgezogen, alles im Umkreis von 10m zum Trocknen verteilt und mich selbst auch in die Sonne zum brutzeln und aufwaermen gelegt. Herrlisch, braves Wetterchen! :-)

Tag 7
Stundenlanges, langweiliges Wandern durch Waelder zur naechsten Huette. Aber den ganzen Tag hat mich ein ziemlich starkes gefuehl begleitet: Hunger!!! Man, waere mir ein Reh ueber den Weg gelaufen haette ich es gleich komplett verspeist und Bambi dann noch zum Nachtisch!

Gemeinheit des Tages: Ziemlich ausgehungert in einer Blockhuette sitzen waehrend eine Schar Jaeger und Fischer frisches Fleisch braet und Bier trinkt...

Tag 8
Stundenlanges, langweiliges Wandern durch Waelder in Ziel-Dorf St. Arnaud. Staendig begleitet vom starken Hungergefuehl... Aber ich habe es geschafft, nachmittags gegen 16Uhr im Dorf anzukommen! Und ab in die Frittenbude, doppelte Portion Fish&Chips, die erste Flasche Bier auf ex, das habe ich mir verdient *traeller*

Am Ende war alles gut, Track ueberstanden, tierisch viel gelernt und haufenweise neue Erfahrungen gesammelt! Und das in Neuseeland... ;-)

Fazit
Nun ja, was soll ich nach so einem Trip sagen? Nur eines: GEILLLLLLL!!!! Auch wenn ich mich auf dem Pass sehr unsicher gefuehlt habe kann ich im Nachhinein nur sagen, das war ein wirkliches Abenteuer und ich wuerde es jederzeit wieder machen!!!

Ich moechte an dieser Stelle noch ein paar Danksagungen machen:
  • Danke an mein Zelt, dass Du auch dem Schneesturm auf dem Pass stand gehalten hast!!!
  • Danke an meinen Schlafsack, dass Du mich auch in dieser Eishoehle warm gehalten hast!!!
  • Danke an meinen MP3-Player, der mir mit nur einer Batterie unzaehlige Stunden langweiligen Wartens wenigstens halbwegs ertraeglich gemacht hat!!!
  • Danke auch an den Rest meiner Ausruestung, die mehr oder weniger Stand gehalten hat... Meine Hose ist zwar mittlerweile ziemlich zerissen und meine Schuhe loesen sich langsam auf und davon, dass meine Thermarest-Matte ueber Nacht ziemlich viel Luft verliert, will ich gar nicht reden, aber im grossen und ganzen bin ich nachwievor zufrieden!
  • Und zu guter Letzt natuerlich ein herzliches Danke an Euch, dass Ihr Euch die Zeit genommen habt diesen Eintrag bin zum Ende zu lesen! Bin stolz auf Euch!

Hilfe!!!
Am Ende habe ich noch eine dringende Frage: Spricht irgendwer von Euch gut neuseelaendisch? Ich sehe da oft etwas, das ich einfach nicht verstehen kann... Kann das bitte mal wer uebersetzen???

23.11.2009

Rundlauf

Sooooo, da habe ich nun also meinen ersten Trek auf neuseelaendischem Terrain veranstaltet. Die Strecke hat mich fuer 6 Tage um einen Berg (natuerlich ein aktiver Vulkan...) herum gefuehrt. Zwischendurch kam ich mir zwar etwas daemlich vor, um einen Berg herum zu laufen anstelle oben drueber wie sonst auch, aber da auf dem Gipfel noch reichlichst Schnee lag ging es halt nicht anders.

Gestartet bin ich bei mittelmaessigem Wetter auf einer Strecke, die mit einer anderen Route kombiniert ist. Somit traf ich unterwegs reichlich Tageswanderer und ich befuerchtete Schlimmes, was die Anzahl Leute auf den Huetten anging. Allerdings sollte sich diese Befuerchtung nicht bewahrheiten. Auf den Huetten, wo ich immer mein Zelt aufgestellt habe, war ich weit und breit der Einzige!!! Nach diesem Routenabschnitt ist mir auch nur einmal eine weitere Wandergruppe begegnet, so dass ich meine Zeit in Ruhe geniessen konnte.

Nachdem ich nun also am fruehen Nachmittag an der ersten Huette mein Zelt aufgestellt hatte, konnte ich noch eine halbe Stunde die Sonne geniessen bevor es aus allen Rohren gegossen hat. Das fing um 16Uhr an und hoerte erst am naechsten Tag gegen Mittag fuer ein paar Minuten auf. Also war lustiges im-Zelt-rumgammeln angesagt. Super... In den paar Minuten regenfreier Zeit am naechsten Tag habe ich dann fix meine Sachen gepackt, nur um dann einen Wuestenabschnitt bei Gewitter zu durchqueren. Ok, auch eine neue Erfahrung, da kann ich also nun getrost einen Haken dran machen. Plitsch nass in der Huette angekommen habe ich erstmal den halben Holzvorrat abgefackelt um wieder einigermassen trocken zu werden. Ausnahmsweise habe ich diese Nacht dann auch IN der Huette verbracht, mir war nicht sonderlich nach Zelten zumute...

Die folgenden Tage war das Wetter dann jedoch ausgezeichnet. Und ich muss sagen, dass mir bei der Landschaft, wenn auch selten, ab und an mal ein kleines "wow" ueber die Lippen kam. Allerdings fehlte die ganze Zeit das Gefuehl des "Besonderen", da die Zivilisation quasi ums Eck lag und ich sogar fast die ganze Zeit Handy-Empfang hatte. Soviel zum Thema Abgeschiedenheit. Da muss ich wohl noch weiter suchen.

Ach ja, Hobbits, Magier, Elfen oder irgendwelche Nasgul (schreibt man das so?) sind mir leider noch nicht begegnet. Auch Gollum hielt sich bislang fern von meinem Zelt. Von irgendwelchen Ringen ganz zu schweigen... Aber was nicht ist, kann ja noch werden! Ich werde Euch natuerlich rechtzeitig Bericht erstatten, alsbald ich den einen Ring gefunden habe und mir Neuseeland Untertan gemacht habe!

Nun aber genug gequatscht, ich habe selbstverstaendlich auch einige Impressionen fuer Euch vorbereitet:


Hier versuche ich, den Regen in der Wueste abzustellen. Leider ohne Erfolg...

Einzig und allein 15 Minuten regenfreie Zeit war mir an diesem Tag gegoennt. Aber siehe da, in der grauen Suppe, die mich die meiste Zeit umgab, hat sich doch glatt was bergiges versteckt!

Der Trick bei Regen liegt darin, sich einfach UEBER die Wolkengrenze zu begeben! Und voila: Problem geloest!

An dieser Stelle ein Suchspiel: Irgendwo auf diesem Bild ist ein Marcus zu finden... Tarnung ist alles!

Bei einem Sonnenuntergang sollte man auch mal hinter sich schauen, da gibt es manchmal auch was zu entdecken!

An dieser Stelle versuche ich, den Schnee zum Schmelzen zu bringen. Hat leider auch nicht funktioniert...

Hatte ich schon erwaehnt, das ich Camping einfach liebe?

Am Ende eines Treks darf man(n) sich auch mal ein (oder mehrere) Bierchen goennen! Jawohl! Und natuerlich musste ich auch das lokale Gebraeu naeher studieren. Interessant an der Sache: Das Bier wird in Slim-line Dosen geliefert... Was auf den ersten Blick ziemlich verwundert hat mich auf dem zweiten Blick irgendwie an ein Glas Koelsch erinnert...

Erkenntnisse in Neuseeland:
  1. Millionen (oder Millarden, ich habe nicht genau mitgezaehlt...) von Backpackern hier!!! Suuuuuper... :-/
  2. Sommer (oder Spaet-Fruehling) ist was feines :-)
  3. Hmmm, bislang ansonsten nichts wirklich Neues hier, alles irgendwo schon mal gesehen oder erlebt.
Weitere Planung:
Morgen breche ich in Richtung Sued-Insel auf. Da befinden sich naemlich die suedlichen Alpen. Klingt irgendwie bergig, da will ich doch glatt mal einen Blick drauf werfen! Ansonsten bin ich auf der Suche nach eher ungewoehnlichen und/oder weniger begangenen Treks. Mal schauen, was sich dort so finden laesst!

15.11.2009

Erste Eindruecke Neuseeeeeeland

Sooooo, da bin ich also nun in Neuseeland und mit +12 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland am maximal Machbaren angekommen. Mein Einstieg hier fing gleich mit einer herzlichen Begruessung am Flughafen an: Ueber eine Stunde persoenliche Befragung mit netten Beamten nebst kompletter Praesentation meines Gepaecks. Was ich denn so in Neuseeland machen moechte... Wo ich denn so hin moechte... Was ich denn so schoenes in Russland gemacht habe... Genau das richtige Gespraech nach zwei Naechten fast ohne Schlaf und insgesamt ueber 15 Stunden Flugzeit. Aber zum Glueck verlief alles harmlos, habe ja schliesslich nichts zu verbergen. Und nun bin ich wieder eine Erfahrung reicher!

In Auckland selbst habe ich erstmal fuer drei Naechte in einem der Millionen Hostels eingecheckt. Fuer mich als Natuerliebhaber ist Auckland, die mit 1,irgendwas Millionen Einwohnern groesste Stadt Neuseelands, natuerlich nicht ganz so geeignet. Aber da ich relativ spontan hierher aufgebrochen bin, brauchte ich dringend Reisefuehrer und den "Masterplan". Nach intensiven Studiums ausgewaehlter Lekture habe ich den nun auch. Zumindest fuer die naechste Woche...

Wie ist nun mein erster Eindruck von Neuseeland. Nun ja, sooo viel kann ich natuerlich noch nicht sagen, aber vom Prinzip her habe ich hier das selbe Problem wie schon in Sued Korea. Man ist hier einfach nur einer von Millionen Rucksackreisenden, die hier rum laufen. Und nach erster Sichtung der Reisefuehrer konnte ich noch nichts wirklich neues entdecken. Vulkane? Kenne ich schon... Waelder? Kenne ich und begeistern mich auch nicht so. Hinzu kommt meine Befuerchtung, dass auf meinen geplanten Treks ziemlich viel los sein wird, da hier ab Dezember Hochsaison herrscht. Aber ich lasse mich natuerlich gerne eines Besseren belehren!

Heute habe ich dann einen Tagesausflug zu einer vorgelagerten erloschenen Vulkaninsel gemacht. Hierzu folgende Impressionen:


Ach ja, da war ja was demnaechst... Was war das doch gleich... Ostern oder so...?

Hmmm, wandern durch Lavagestein und Wald... Hatten wir das nicht schon in der Mongolei? Dann koennen wir bald Bilder-Raten veranstalten, ich poste ein Bild und Ihr muesst das Land erraten... :-)

Also von Baerenfallen habe ich ja schonmal gehoert, aber Katzenfallen?? Hmmm, warum auch nicht...

Der innere Krater des erloschenen Vulkans. Eher unspektakulaer...

Auf dem Weg nach oben. Gibt's irgendwas besonderes zu entdecken?

Yeah, die ganzen 259m bis zum Gipfel geschafft! Puh, welch Anstrengung...


Weitere Planung:

Morgen in aller Frueh werde ich zu meinem ersten Nationalpark aufbrechen. Den Namen habe ich schon wieder vergessen, wie ich so ziemlich alle Namen hier schnell wieder vergesse... :-/ Ich wuensche mir hiermit offiziell von Euch ein besseres Namensgedaechtnis zu Weihnachten!!! Naja, jedenfalls gibt es dort drei aktive Vulkane, und einen 6-Tages Trip durch die Natur. Ich bin gespannt! Ach ja, die Stadt, in die ich hierfuer fahre, ist ein Name, den ich ausnahmsweise nicht vergesse: National Park! Das ist doch auch fuer mich mal einfach zu merken...

14.11.2009

Menschen, Schicksale, Entscheidungen

Jeder Mensch kommt im Laufe seines Lebens oftmals an einen Punkt, wo er Entscheidungen treffen muss, die seine weitere Zukunft bestimmen. Vor knapp einem Jahr traf ich eine solche Entscheidung und ich bin auf meine Weltreise gegangen. Jetzt stand ich erneut vor einer aeusserst wichtigen Entscheidungen. Und ich habe sie gefaellt. Da dieses Thema rein privater Natur ist, moechte ich natuerlich nicht an dieser Stelle darueber sprechen. Wichtig hier sind die Auswirkungen meiner Entscheidung auf meine Reise:
  • Am 28.12.2009 werde ich wieder zurueck in Deutschland sein
  • Da ich nach menschenleeren Gegenden wie Kasachstan, Mongolei und besonders Sibirien/Ferner Osten von Russland keine besondere Lust auf ein Land wie Japan hatte, habe ich spontan Tickets nach Neuseeland gebucht, wo ich gestern auch schon angekommen bin :-)
  • Hier werde ich meine Zeit bis Ende der Reise verbringen
Natuerlich werde ich bis zum Ende meiner Reise weiterhin fleissig Bilder und Texte hier veroeffentlichen! Momentan gibt es da nur noch nicht allzuviel, da die Tage in Sued Korea heftiger Regen vorherrschte und daher Outdoor-Aktivitaeten nicht wirklich moeglich waren...

Aber voller Stolz kann ich verkuenden, dass ich wieder eine Mobilfunknummer besitze!!! Was mich in Russland einen ganzen Tag Zeit gekostet hat war hier eine Sache von einer(!) Minute!!! Ab sofort bin ich fuer Euch unter folgender Rufnummer erreichbar:

+64211846291

Falls mir jemand SMS schicken moechte: Dagegen habe ich nichts einzuwenden... ;-)

Jut jut, so den konkreten Plan ueber meine Zeit hier in Neuseeland habe ich noch nicht, aber ich habe mir schon ein Buch mit Trekking-Routen gekauft. Grobe Planung: Ca. 2 Wochen Nordinsel, ca. 2 Wochen Suedinsel, ca. 2 Wochen Stewart-Insel. So ungefaehr... Wie heisst es so schoen: Schaun wa mal!



09.11.2009

Made in South Korea

Soooo, da bin ich nun voellig ungeplanter Weise in Sued Korea... Was soll ich sagen, es gibt da ein Wort, welches mein Gefuehl hier ganz gut beschreibt: SCHOCK!!!

Zuerst die Temperatur. 20Grad Celsius plus hohe Luftfeuchtigkeit... Wo ist meine Badehose?? In der Stadt namens Sokcho angekommen dann das naechste. Dunkin Donuts? Pizza Hut? Sachen, die ich seit ueber 5 Monaten nicht mehr gesehen habe! Zum Glueck wurde ich vom Restaurant "Zum goldenen Bogen" aber noch verschont... Nachdem ich hier dann relativ schnell den nationalen Naturpark ausfindig gemacht habe ging es dann Schlag auf Schlag. Dort angekommen musste ich mich dann erstmal an hunderten Autos sowie dutzenden Reisebussen vorbei schlagen. Die tausenden Touristen im Park selbst machten es einem auch nicht leicht. Super... Die "Attraktionen" waren fuer mich dann aber das uebelste. Ich glaube, 5 Monate Reise durch teilweise die entlegendsten Regionen der Erde haben mich etwas abgehaertet... Aber sorry, ein popeliger Wasserfall, eine "Hoehle" von ganzen 3m Tiefe sowie ein paar Felsbrocken, die aufeinander liegern haben mich nicht gerade in Extase versetzt. Aber naja, was soll's. Das Essen ist super lecker und das Internet ungewohnt schnell ;-)

Da die Faehre nach Korea ziemlich unbesucht war (Kapazitaet: mehrere hundert Personen, tatsaechliche Auslastung des Trips: 53 (!) Personen), konnte ich es mir in meiner Luxus-Suite richtig gemuetlich machen und habe dann auch gleich 4 Plaetze gleichzeitig in Beschlag genommen. Das Leben kann so schoen sein...



Jeder reist auf seine Art und Weise...


Landschaftlich schon nicht schlecht hier, wenn aber hunderte Leute um einen herum rennen fehlt irgendwie das Besondere...


Immerhin scheint sich der ein oder andere Tourist um die Englisch-Kenntnisse Sorgen zu machen!
Weitere Planung:
Ganz einfach! in zwei oder drei Tagen mit dem Bus nach Busan im Sueden, von dort die Faehre nach Japan. Voellig ungewohnt und noch der Kategorie "Schock" zuzuordnen: Der Trip dauert nur ein paar Stunden und es gibt mehrere Busse an einem einzigen Tag!!! Nach Sibirien, wo ein Trip locker mehrere Tage beanspruchen kann, seeeeehr ungewohnt...




08.11.2009

Russland, Versuch eines Fazits....

Soooo, lange ist es her, aber es ist zur Abwechslung wieder Fazit-Time! D.H. endlich mal wieder ein staub-trockener, humorloser, langweiliger Beitrag meinerseits. Wurde aber auch Zeit, Ihr werdet ja sonst viel zu viel verwoehnt!!!

Aaaaalso, dann war ich wohl vom... ooooeeeeehhhh... hhhhhmmmm...
  • 31.05. - 05.06.
  • 23.07. - 03.08.
  • 27.08. - 07.11.
in Russland unterwegs. Damit habe ich die mir zur Verfuegung stehenden 90 Tage eigentlich bis zum letzten Tag ausgereizt. Was soll ich nun zu Russland sagen... Es ist ein einfach faszinierendes Land voller Kontraste!
Die Leute zum Beispiel. Einerseits sieht man vielerorts besoffene Jugendliche und unheimliche Gestalten und manchmal war mir schon etwas komisch zumute. Auf der anderen Seite aber ist mir in Russland so unglaublich viel Gastfreundschaft begegnet, dass ich es oftmals gar nichts glauben konnte! Das fing bei fast schon ueblichen Einladungen zum Bier und Vodka trinken in Zug, Schiff oder sonst wo an und endete bei Geschenken bis hin zu 8GB-USB Stick und einem sibirischen Winteranzug. Viele Leute sind unglaublich offen und wollen helfen, sind interessiert und fragen einem Loecher in den Bauch. Ich habe viele Menschen getroffen, die viel gegeben haben ohne das ich auch nur das Geringste zurueck geben konnte. Diesen Menschen danke ich an dieser Stelle, ich werde sie nie vergessen!!!
Zu den Kontrasten gehoert auch das allgemeine Erscheinungsbild von Russland. Auf der einen Seite ist die einfach potten haessliche, alt-sowjetische Architektur mit oftmals herunter gekommenen Plattenbauten in den Staedten. Auf der andere Seite steht die aber genauso oftmals unbeschreibliche schoene Natur, wie sie am Baikalsee oder auf Kamtschatka vorzufinden ist!
Besonders interessant fuer mich ist der Fakt, dass Russland gar nicht "ein" Land ist, wie man vielleicht vermutet. Wer einmal in Ulan-Ude (Burjatien) oder Jakutsk (Jakutien) war, weiss wovon ich rede. Das ist nicht mehr Russland wie man es sich vorstellt. Die Leute haben ihre eigenen Traditionen und Lebensweisen. Deswegen ist es sehr wohl angebracht, nicht von "Russland" zu sprechen, sondern von der "Russischen Foederation", so der offizielle Titel. An dieser Stelle moechte ich aber auch mal meinen Respekt zollen: Ein so riesiges Land mitsamt vielfaeltiger Unterschiede unter einem Dach zu halten, nicht schlecht!!
Zuletzt bleibt mir noch auf den gluecklichen Umstand hinzuweisen, dass ich zu keiner Zeit Probleme mit Behoerden, Miliz oder sonstigem hatte. Eher im Gegenteil: Dass auf meiner Migrationskarte kein einziger Stempel vorhanden war (und das nach ueber zwei Monaten...) hat an der Grenze keinen gestoert...
Die ganzen weiteren Eindruecke und Informationen, die ich in diesen drei Monaten gesammelt habe, werde ich natuerloich gerne bei einer Tasse Bier persoenlich zum besten geben! Ich moechte hier ja nicht den Rahmen sprengen...
Good bye Russia, I will miss you!!!!

Voller Stolz noch der Hinweis, dass ich es geschafft habe, Russland auf jede erdenkliche Art und Weise zu betreten bzw. zu verlassen: Per Zug, per Flugzeug, per Schiff oder am normalen Autogrenzuebergang: Alle Stempel vorhanden! Yes!!! *auf-die-eigene-Schulter-klopf* :-)


05.11.2009

Plan? Voellig ueberbewertet!

Soooooo, da bin nach ueber 5 Wochen(!) dann letztlich doch wieder weg von Kamtschatka. Irgendwann laeuft auch mal mein Russland-Visum aus... Hier in Vladiwostok angekommen stellt sich jedoch heraus, das Plaene im Allgemeinen voellig ueberbewertet werden. Netterweise faellt naemlich meine geplante Faehre nach Japan naechsten Montag einfach aus! Na sowas aber auch. Aber nicht verzagen, Marcus fragen! Was mache ich nun statt direkt nach Japan zu fahren? Ganz einfach: Einen kurzen(?) Abstecher nach Sued-Korea und von dort aus nach Japan! Wie? Keine Ahnung, ich weiss im Moment nur, dass ich am Samstag mit dem Schiff nach Sokho in Sued-Korea uebersetze. Mal schauen, was dort so los ist...

Ich bitte an dieser Stelle folgenden Hinweis zu beachten: Ab Samstag, 07.11., ca. 15uhr Orstzeit verfaellt meine russische Handynummer!!! Aber Ihr koennt beruhigt sein, sollte ich mich irgendwann durch Sued-Korea durchgeschlagen haben und in Japan angekommen sein, werde ich natuerlich sofort meine neue japanische Nummer veroeffentlichen!

Um wenigstens in Japan nicht ganz planlos umherzuirren habe ich mich heute umfassend mit Literatur versorgt. Mit Hilfe von Reisefuehrer, Woerterbuch sowie Phrasen-Buch bin ich nun bestens ausgestattet. Der einzige, winzige Haken an der Sache: Mangels Verfuegbarkeit englischsprachiger Literatur sind meine ganzen Materialen in russisch. Sauber... Also kann ich mein russisch-deutsch Woerterbuch doch noch nicht nach Hause schicken.

Zum Schluss ausnahmsweise mal eine kleine, aber feine, Werbung: Wer vor hat, mal Kamtschatka zu besuchen, dem sei http://kwpro.ru/ waermstens ans Herz gelegt! :-)

31.10.2009

Uuuuuurlaub

Sooooo, da war ich doch glatt ueber eine Woche im Urlaub in Esso (nein, ich meine nicht die Tankstellenkette! Falls es die ueberhaupt noch gibt...) in Zentral-Kamtchatka. Dort ist das Klima aufgrund der Entfernung zum Meer erheblich kontinentaler als in Petropavlosk. Das merkt man vor allem daran, dass im Ort schon Schnee lag und nachts gemuetliche 10-15 Grad unter Null den Abend versuessten. Was aber aufgrund der heissen Quellen vor Ort nicht wirklich schlimm war, so lange ich im 40 Grad warmen Wasser brutzel koennen von mir aus auch noch niedrigere Temperaturen vorbei schauen!

Warum rede ich hier nun von Urlaub... Naja, in der Woche habe ich im Gegensatz zu sonst mal nicht so viele extreme Unternehmungen durchgefuehrt. Hier mal einen kleinen Berg hoch, dort einen Huegel erklimmen. Genug Spass an der Sache hatte ich trotzdem:


Aufgrund eines Waldbrandes vor einiger Zeit gibt es viel "toten Wald", wo haufenweise Baumreste herum stehen und darauf warten, von einem Mann aus dem Boden gerissen zu werden...


An wunderschoener Landschaft mangelt es aber auch in Esso nicht...


Nach Besteigung eines kleinen Berges einfach mal abschalten und geniessen.

Hatte ich nicht neulich schon das Computerspiel Battlefield 1942 erwaehnt...


Die Wasserski-Anlage von Esso fand ich mangels Anwesenheit etwas enttaeuschend...


Nicht mit jedem russischen Mobil komme ich auf Anhieb zurecht...


Weitere Planung:

Jahaaaaa, mittlerweile gibt es auch wieder eine Planung ueber die weitere Reise! Am 05.11. geht mein Flieger nach Vladivostok, wo ich dann hoffentlich am 09.11. mit der Faehre in Richtung Japan aufbreche um dort puenktlich am 11.11. koelsche Karnevalsstimmung zu verbreiten!!!

18.10.2009

Paparazzi

Sooooo, nach Bildern, Text und sogar einem Video moechte ich Euch die naechste Erweiterung meines Blog praesentieren. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere daran, dass ich in Jakutsk von einem lokalen Business-Magazin interviewt worden bin. Ich gehe einfach mal davon aus, dass nicht jeder die Moeglichkeit hat, eine Ausgabe dieses nur in Jakutsk erscheinenden Magazins zu ergattern. Freundlich wie ich nunmal bin liefere ich Euch daher hier die digitale Version der Ausgabe.

Ich selbst habe nicht alles verstanden und das ein oder andere mag in der Form auch nicht stimmen. Intervies auf russisch sind nicht sooo einfach... Besonders den letzten Absatz finde ich sehr interessant, dort ist die Rede davon, dass ich nach meiner Rueckkehr mein eigenes Unternehmen gruenden moechte. Aha, gut dass mir das mal jemand sagt, ich wusste davon bislang noch nichts...

Aber nun viel Spass beim Lesen! Ach ja, Kenntnisse der russischen Sprache koennten evtl. von Vorteil sein...



15.10.2009

Die Reise zum Mittelpunkt der Erde

Ok ok, sooooo weit bin ich dann doch (noch) nicht gereist.... Aber in den Krater eines aktiven(!) Vulkans vorzudringen mag dem schon recht nahe kommen. Aber bevor es soweit war, gab es eine Menge Probleme zu loesen...

Zuallererst galt es natuerlich in die Naehe des Vulkanes zu kommen, was bei 10-30cm Neuschnee nicht soooo leicht ist. Wer schonmal versucht hat, in einer mit Schnee bedeckten Ebene ohne Baeume und Straeucher, dafuer aber haufenweise Lavebrocken, Wolken und Nebel, eine kaum vorhandene "Strasse" ausfindig zu machen kann vielleicht nachvollziehen wovon ich rede. Aber dank eines wirklich guten Jeeps mitsamt ausgezeichneten Fahrers konnte dieses Problem geloest werden. Vom Auto bis zum Krater mussten dann nur noch gute 5 Kilometer per Pedes ueberwunden werden. Der Schnee hierbei war in der Regel kniehoch, stellenwese sank man bis zur Huefte ein... Der Wind peitschte eiskalt um die Ohren und beglueckte mit winzigen Eiskristallen, die ins Gesicht schlugen. Und damit es dabei auch nicht zu langweilig wird, mussten wir noch zwei kleinere Lawinen ueber uns ergehen lassen. Auch mal ein Erlebnis. Uebrigens begleitete einen selbst in der Entfernung dank des Schwefels in der Luft ein permanenter Gestank von faulen Eiern. Sehr angenehm....

Wie kann man nun das innere diesen aktiven Vulkans beschreiben... An allen Ecken zischte und dampfte es, schwefelhaltige Gaswolken aus Fumarolen umschworren einen und raubten den Atem. Ein staendiges lautes Zischen verdampfenden Wassers lag in den Ohren. An vielen Stellen sprudelte kochend heisses Wasser und brodelte heisse Schlammbruehe. Der Gestank des Schwefels verursachte oftmals heftige Hustenreize. Die Sicht war oftmals durch den Dampf getruebt und brannte in den Augen. Alles in allem: Ein echt gemuetliches Oertchen!

Leider konnte ich im Krater nicht viele Fotos machen bzw. die Fotos sind nichts geworden, da der Dampf die Linse beschlagen lies, wenn man ueberhaupt was sehen konnte. Daher kann ich Euch leider nicht viele Fotos aus dem Krater selbst praesentieren, dafuer aber vom Drumherum. Ich moechte die Fotos ausnahmsweise mal ohne Kommentar versehen, ich denke vieles spricht fuer sich selbst.










Wie sieht nun man weitere Planung aus? Nun, hierzu kann ich ausnahmsweise man nicht so viel sagen, ich bin einfach hier in geniesse das Leben in vollen Zuegen :-)